Das BEWERBUNGSFOTO

Ein Bewerbungsfoto ist kein Passfoto!

Warum? – Hier soll Sie kein Zollbeamter am Flughafen anhand Ihrer Ohrform wiedererkennen, hier soll Ihre Physiognomie „`rüberkommen“! Das heißt, Sie sollen Eindruck (einen positiven natürlich!) machen!

Also, lassen Sie Farbfotos machen – es sei denn, Sie üben einen künstle­ri­schen Beruf (Model, Tänzer/in, Schauspieler/in, Dress­man, Mannequin) aus, dann sind außer einem normalen Bewerbungsfoto auch Schwarz­weiß­fotos, Ganzkörperfotos angesagt.

Stimmen Sie die Farben der Bekleidung sorgfältig auf Ihren Typ ab.

Wählen Sie warme Farben, nehmen Sie ROT mit ins Bild, rot ist eine freund­lich stimmende Farbe, die das Auge „zieht“!

Sie schütteln ungläubig den Kopf? Betrachten Sie einmal Ihre letzten Urlaubsfotos! Das Bild mit der Menschengruppe meine ich, auf dem Renate ein rotes Kleid trägt. Sie ist nicht besonders auffällig, aber das Auge wird wie magisch angezogen! Als Frau sollten Sie eine rotgemus­terte Bluse oder einen roten Seidenschal tragen. Wir Männer tun uns mit der Farbe „Rot“ schwerer – eine rote Jacke lässt uns eher wie einen Zirkus­dompteur aussehen. Aber ein lebhafter, rotgemusterter Binder zu einem weißen Hemd mit leichtem blauen Streifen – das ist ein korrektes und trotzdem fröhlich-positives Outfit! Wenn Sie vom „Schlips-und-Kragen-Bild“ weg wollen, sich aber für den Außen­dienst oder als Bänker bewerben, wählen Sie Krawatte und V-Ausschnitt-Pullover!

Vom Binder wird sich der „Nadelstreifen-Typ“ angesprochen fühlen, vom legeren Pullover wird der sportlichdynamische Jeansträger beeindruckt sein!

Sie lächeln und fragen sich – muss das denn alles sein?

Bitte bedenken Sie – wir sind alle visuell veranlagt. Daher reagieren wir auf optische Reize am stärksten.

Der Chinese sagt: Ein Bild sagt mehr als tausend Worte!

Warum wollen Sie mit Ihrem Bewerbungsfoto weniger sagen?

Bewerbungen werden nach dem „Negativ-Auslese-Prinzip“ sortiert, heute noch mehr, als früher. Jemand, der schielt oder eine Hasenscharte hat, hat es schwerer, als ein „Normaler“! Das kann der tolerante Personalchef sogar vor sich selbst vertreten – „Ich würde ihn ja gern einstellen, aber der arme Kerl wird in unserer Abteilung nur gehänselt – sorry!“ (neudeutsch: mobbing)

Der Ausspruch von Konrad Adenauer:

„Nehm´n Sie die Menschen wie sie sind, andere jibt et nich!ist im Wettbewerb um eine Position außer Kraft gesetzt – Zivilisation bedeutet nicht, dass wir Menschen humaner miteinander umgehen.

Das Gesetz des Dschungels ist nur differenzierter geworden – wir sind immer noch Neandertaler; statt mit der Keule kämpfen wir nur mit subtileren Mitteln. – – –

Ergo: Gehen Sie zu einem wirklich guten Fotografen – ich hoffe für Sie, dass Sie einen im Ort haben, der beides hat: Geduld und Sachverstand.

Sie brauchen Zeit, um gelöst vor seiner Kamera zu agieren (ein halber Cognac wirkt oftmals Wunder!) und Ihr schönstes Lächeln (heute morgen vorm Badezimmerspiegel geübt!) aufzusetzen. Viele Fotografen drängen, sie werden vorn im Verkauf gebraucht, sie wollen die Prozedur schnell hinter sich bringen – eigentlich stören Sie ja nur!

Lassen Sie sich bitte nicht von der Hektik anstecken: 10 EURO für 4 Fotos sind schließlich kein Trinkgeld, auch wenn der Fotograf insgeheim anderer Meinung ist!

Ein guter Fotograf

  • lässt Ihnen Zeit, sich zu akklimatisieren,
  • ändert die Beleuchtung entsprechend Ihrer gewählten Position,
  • stellt auf „Auge“ und nicht auf „Nasenspitze“ scharf.

Eine schwache Unschärfe oder der Einsatz von einem Weich­zeichnerfilter retuschiert etwaige Pickel oder Mitesser – nimmt aber auch dem Auge die Lichtreflexe, die Lebendigkeit!

…und noch ein Tipp:

Warum machen Sie Ihre Bewerbungsfotos nicht einfach selbst?!

Wenn Sie oder ein Freund eine gute Kamera, möglichst eine Spiegel­reflex, haben, dann machen Sie doch eine Fotosession Zuhause, in Ihrer eigenen Atmosphäre!

Das ist preiswert, macht Spaß und Sie haben obendrein die Möglich­keit, verschiedene Bekleidung, Positionen und Hintergründe auszuprobieren!

Aber bedenke Sie bitte, dass die normalen Laborabzüge zu groß sind, Sie müssen also zurückschneiden und daher entsprechend viel Umfeld mit auf das Bild nehmen.

Papierbilder werden im Format 9 x 13 / 10 x 14 automatisch hergestellt; vom Diafilm – empfehlens­wert, da farbbrillanter! – ist 7 x 10 das kleinste Serienformat.

Alles andere sind – leider teure – Sonderformate und werden im Hand­abzug hergestellt.

Dann fehlt ja der weiße Rahmen?

Richtig! Aber auf dem weißen Papier des Lebenslaufes fällt das nicht ins Gewicht. Wichtig ist, dass Ihr Bewerbungsfoto auch ausdrucksstark wird – und eines der 36 Aufnahmen wird „spitze“, ich wünsche es Ihnen!

Lächeln Sie stark auf dem Foto, zeigen Sie – wenigstens andeutungsweise – Zähne (es sei denn, Sie sollten schleunigst Ihren Zahnarzt aufsuchen!).
Warum? Nicht nur, weil Sie dann freundlicher wirken; Falten in den Augen­winkeln, an der Nase und der Mundpartie ergeben eine Schattenbildung, die Ihr Gesicht plastischer, lebendiger erscheinen lässt.

Oder wollen Sie unzufrieden und flach wie ein Pfannkuchen aussehen?

„Lächeln ist die eleganteste Art, seinem Gegner die Zähne zu zeigen!

sagte Werner Finck, ein großartiger Kabarettist (für die Jüngeren frei über­setzt: Entertainer). Er hat in einer schweren Zeit (geboren am 02.05.1902) tagtäglich danach gelebt.

Lassen Sie sich von Ihrem Lebensgefährten sagen, welches Ihre „schöne Seite“ ist (jeder Mensch hat zwei unterschiedliche Gesichtshälften, die Natur kennt keine Kongruenz) und wählen Sie Halbprofil. Die Blickrichtung bitte etwas stärker aus dem Bild heraus, an der Kamera vorbei, sensible Menschen fühlen sich unter Umständen irritiert, wenn sie von Ihren Augen angesehen werden – und wer weiß, vielleicht ist Ihr zukünftiger Boss ein „Sensibelchen“?!

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